Waldteich
         
h   Lichtbaum
         
h   Waldteich
         

 

 

Judith Röder

„Judith Röders Verfahren der Transformierung von Materialität in einen zeitlichen und räumlichen Prozess wird in ihrer zweiteiligen Arbeit timeline besonders deutlich. Videoaufnahmen einer Waldlandschaft wurden von der Künstlerin digital bearbeitet, indem Standbilder mit einem Bildbearbeitungsprogramm in ihrer Transparenz verändert, überlagert und zu einem neuen Film komponiert wurden. Im zeitlichen Verlauf des Videos verdichten sich so die Bilder und Bildebenen zu einer virtuellen, bizarren Struktur. Analog dazu zeigt eine Wandarbeit Abbilder der Stills auf einzelnen, von Hand gravierten Glasscheiben, die sowohl hintereinander als auch nebeneinander aufgereiht den Zeitablauf auf den Raum übertragen. Mit timeline entlarvt Judith Röder unsere Sehgewohnheiten, dividiert die Bildwahrheiten und setzt die Wirklichkeit zu neuen Wahrnehmungen zusammen. Die Künstlerin konfrontiert den Betrachter mit einem Realismus, der die zerteilenden, auflösenden und beharrenden Kräfte der Zeit greifbar macht, auf der Suche nach einer Wahrheit, die das Zufällige ins ewige setzt.“

Christian Nitz, in: Judith Röder. Projektionen, Ausstellung: Kunst Station Sankt Peter Köln, 16. Januar bis 3. Februar 2013, S.14.